Das Seitenschwert, in Italien als ""Spada da lato"" bekannt, stellt einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung europäischer Schwerter dar. Es tauchte im 15. Jahrhundert in Italien auf und markiert den Übergang zwischen dem mittelalterlichen Schwert und dem Renaissance-Rapier.
Diese elegante Waffe zeichnet sich durch eine dünnere Klinge als das mittelalterliche Schwert, aber robustere als das Rapier aus. Seine Parierstange, aufwendiger als seine Vorgänger, bietet besseren Handschutz. Der ""ricasso"", der nicht geschärfte Teil der Klinge in der Nähe der Parierstange, ermöglicht einen engeren Griff für eine bessere Kontrolle, während die häufige Zugabe eines Schutzrings auf die Entwicklung hin zu ausgefeilteren Kampftechniken hinweist.
Im Kontext von HEMA bietet das Studium der Spada da lato einen einzigartigen Einblick in die Übergangstechniken zwischen mittelalterlichem Kampf und Renaissance-Fechten. Es ermöglicht den Praktizierenden, die Evolution der Kampfstile zu erforschen, indem sie die Kraft der Hiebe des mittelalterlichen Schwertes mit der aufkommenden Präzision der Stöße kombinieren, die später das Rapier charakterisieren werden. Italienische Abhandlungen der damaligen Zeit, wie die von Achille Marozzo, liefern wertvolle Informationen über die Techniken, die mit dieser vielseitigen Waffe verbunden sind.